Lärmschutzmaßnahmen an der A73

Schwarz, Pfeifer, Perkams

Zu den geplanten Lärmschutzmaßnahmen an der Autobahn 73 zwischen Bamberg und Forchheim hat sich der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz (SPD) vor Ort bei der Autobahndirektion Nordbayern informiert. „Lärmschutz ist ein zentrales Thema unserer verkehrspolitischen Arbeit“, berichtete Schwarz dem Dienststellenleiter der Autobahndirektion Nordbayern in Bayreuth, Baudirektor Thomas Pfeifer. Die Bürgerinnen und Bürger in der Region werden durch den Bau der neuen ICE Trasse und das erhöhte Verkehrsaufkommen auf der Pendlerautobahn A73 derzeit besonders belastet.

Mit einem „Strauß an Themen“ war Schwarz nach Bayreuth gefahren. Anlass waren zahlreiche Bürgeranfragen an den Bundestagsabgeordneten, die eine zunehmende Lärmentwicklung in Autobahnnähe feststellen. Bei dem Treffen ging es vor allem um Lärmschutzmaßnahmen zwischen der Autobahnausfahrt Bamberg Süd und dem Bamberger Kreuz, also im Bereich Memmelsdorf, Lichteneiche und Gartenstadt, aber auch um die bereits begonnenen Arbeiten bei Forchheim.

„Der Lärmschutz ist in letzter Zeit tatsächlich eine Kernaufgabe unserer Autobahndirektion geworden“, bestätigte Baudirektor Pfeifer während des Treffens.

Tempolimit keine Lärmschutzmaßnahme

Zwischen Forchheim und Hirschaid hatte die Autobahndirektion bei Zählungen erhöhte Lärmentwicklung, im Amtsdeutsch „nicht vorhersehbare Wirkung“, festgestellt. Dies sei ein erster Schritt auf dem Weg zu tatsächlichen Lärmschutzmaßnahmen. „Ob letztendlich ein konkreter Anspruch auf nachträglichen Lärmschutz besteht, und wo genau, gilt es aber in weiteren Untersuchungen erst festzustellen“, schränkte Pfeifer ein.

Tatsächlich vergehen in der Regel ein bis drei Jahre vom Abschluss der Messungen bis zum Baubeginn, bestätigen Pfeifer und sein für Lärmschutz zuständiger Sachbereichsleiter Robert Perkams. Denn festgestellte erhöhte Lärmentwicklung und tatsächlicher Anspruch auf Lärmschutz, bzw. Realisierung von Lärmschutzmaßnahmen seien zweierlei Paar Stiefel. Dazwischen lägen weitere Untersuchungen, die den Abstand von Wohngebäuden zur Autobahn, der maßgebliche Errichtungszeitpunkt des Gebäudes, die Lage deren Schlafräume sowie passive Lärmschutzmaßnahmen wie Isolierverglasung mit einbeziehen und jeweils ein aufwändiges Planfeststellungsverfahren.

Forderungen von Anwohnern nach einem Tempolimit, um den Lärm zu reduzieren, erteilte Perkams allerdings vorab eine Absage. „Das bringt entgegen der landläufigen Meinung in Bezug auf Lärmreduzierung rein gar nichts“, so der Bauingenieur.

Der Unterschied von Tempo 100 zu Tempo 80 sei nicht wahrnehmbar. Das gleiche gelte zum Beispiel auch für eine Bepflanzung mit Büschen. „Wenn sie den Verkehr nicht sehen, ist er vielleicht subjektiv für sie leiser. Mess- oder hörbar ist dieser Unterschied jedoch nicht“, sagte Perkams. Tempolimits würden auf Autobahnen eingeführt, wenn es sich um Unfallschwerpunkte handelt oder in der Nacht, wenn Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe zur Autobahn stünden. Nicht jede gewünschte Lärmschutzmaßnahme sei realisierbar.

Geld vom Bund kommt in der Region an

Die Autobahndirektion Nordbayern ist jedoch derzeit für Lärmschutzmaßnahmenprojekte finanziell gut ausgestattet, berichtete Pfeifer dem SPD-Abgeordneten.

„Die vom Bund bereitgestellten Mittel kommen an. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich stets für die Ausweitung des Lärmschutzes stark gemacht. Beim Lärmschutz wird sich in Zukunft einiges tun“, freute sich der SPD-Politiker.

Die betroffenen Kommunen werden in den nächsten Tagen von der Autobahndirektion Nordbayern direkt über das weitere Vorgehen informiert, berichteten Pfeifer und Perkams. Am 19. April sei man bei der Gemeinde Memmelsdorf zu Gesprächen, im Laufe der nächsten Wochen will man sich bei der Stadt Bamberg an einen Tisch setzten.