Es ist nur ein kleines Team von rund 20 Mitarbeitern, die das Herz des „bayernhafens Bamberg“ schlagen lassen. Die kleine Truppe in einem Bürogebäude in der Hafenstraße koordiniert die Schnittstelle zwischen tonnenschweren Binnenschiffen, Güterzügen und LKWs: Über 3 Mio. Tonnen Getreide, Pflastersteine, Düngemittel, Mineralölerzeugnisse und Container werden jedes Jahr hier umgeschlagen und versorgen die Wirtschaft der Region mit allem Notwendigen.
Im Rahmen seiner Sommertour durch den Wahlkreis sahen sich die Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz und Bernd Rützel (beide SPD) im Bamberger Hafen um. Alexander Ochs, Prokurist bei der Bayernhafen GmbH & Co. KG, verschaffte den Politikern einen Einblick in die Bedeutung von Hafenanlagen für die moderne Warenlogistik.
Begleitet wurden Schwarz und Rützel von den beiden SPD-Stadträten Ingeborg Eichhorn und Klaus Stieringer. Bei dem Ortsbesuch sollte es ursprünglich vor allem um die Pläne der Deutschen Bahn gehen, verschiedene Güterverkehrsstellen nicht mehr zu bedienen. Dies sei jedoch für den Bamberger Hafen vom Tisch, berichtete Ochs.
„Mit über 75 angesiedelten Firmen und 1.800 angegliederten Arbeitsplätzen ist der Hafen ein wahrer Jobmagnet, ein immenser Hebel und Katalysator für Arbeitsplätze“, stellte Schwarz zufrieden fest. Der Bamberger Hafen sei vor allem mittelständisch geprägt. Rund 3 Mio. Euro investierte die bayernhafen Gruppe in den beiden vergangenen Jahren in den Standort, vor allem in Ansiedlungsflächen und in die Hafeninfrastruktur. Das Geschäftsmodell der Hafenbetreiber habe sich in den vergangenen Jahren stark verändert. „Wir verstehen uns heute vor allem als Standort-Architekt, der die verschiedenen Verkehrswege verknüpft und einen breiten Branchen-Mix bietet“, so Ochs.
Mehr Güter auf die Schiene
Thematisiert wurde bei dem Besuch auch das Ziel der Bundespolitik, im Zuge des Klimaschutzes mehr Güter auf die Schiene zu bringen und die steigende Zahl von LKWs auf der Straße zu reduzieren.
Genau das leiste das Container-Terminal im bayernhafen Bamberg, wo Waren vom LKW auf die Bahn oder umgekehrt umgeschlagen werden. Fünf Mal pro Woche verbinden Güterzüge den Bamberger Hafen mit den Seehäfen Hamburg und Bremerhaven. Ochs zeigte auf, welche Strecken Waren im Schnitt per Schiff, Bahn oder LKW zurücklegen: So transportiert der LKW seine Güter in Deutschland im Durchschnitt 100 Kilometer weit, auf der Schiene seien es nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur rund 300 Kilometer, während die durchschnittliche Transportweite per Binnenschiff im bayernhafen Bamberg rund 700 Kilometer beträgt.
„Als Güter-Drehscheibe ermöglicht der Bamberger Hafen eine intelligente Verknüpfung der drei Verkehrsträger Schiff, Bahn und Lkw in der Transportkette. Dies stärkt Industrie- und Handelsunternehmen der Region in ihren Import- und Exportaktivitäten“, erläuterte Ochs den Politikern.
DB Cargo streicht keine Stellen am Bamberger Hafen
Dass DB Cargo entgegen ersten Meldungen nicht vorhat, im Rahmen ihrer Umstrukturierungsmaßnahmen die Bedienung der Güterverkehrsstelle am Bamberger Hafen einzustellen, begrüßten Schwarz und Rützel ausdrücklich. Die Meldung hatte bei Mitarbeitern wie bei Logistikpartnern des Bayernhafens für Verunsicherung gesorgt, ist aber mittlerweile vom Tisch.
Auch die in der Stadt immer wieder aufkommende Diskussion um die wachsende Zahl von Touristenschiffen kam auf den Tisch. 874 Kreuzfahrtschiffe legten 2015 im bayernhafen Bamberg an, berichtete Ochs dazu. Von den Touristen profitiere nach seinen Angaben auch die Region. So gibt ein Gast zwischen 30 und 50 Euro vor allem für Stadtführungen, Souvenirs, Taxis, Café- und Arztbesuche aus.
Nach dem Informationsgespräch erhielten die Politiker noch eine Rundfahrt durch das 96 Hektar große Hafengelände und Informationen zu den angesiedelten Betriebsgesellschaften.
„Es wurde deutlich, dass es in den Hafengebieten viel hochspezialisiertes Logistik-Knowhow gibt, dazu zahlreiche Ansiedlungsflächen für Betriebe und Arbeitsplätze sowohl für Spezialisten als auch ungelernte Helfer. Der Hafen hat sich längst als multifunktionales Güterverkehrszentrum etabliert. Der 3.500 Kilometer lange Wasserweg von Rotterdam zum Schwarzen Meer führt mitten durch Europa und unsere Region verfügt hier über eine der höchsten Industriedichten Europas. Die Häfen sind dabei eine Keimzelle für den wirtschaftlichen Erfolg“, resümierte Schwarz.
Die Sommertour von Andreas Schwarz während der parlamentarischen Sommerpause geht weiter. Die kommenden Termine finden Sie auf https://www.spd-schwarz.de/presse/sommertour-2016/