Jugendseminar: Krieg und Frieden in der heutigen Zeit

Ist Weltfrieden eine unrealistische Träumerei? Wie kann nachhaltiger Frieden geschaffen werden? Dieser Frage ging ein Seminar des Jugendforums Coburg kürzlich in der Franken-Akademie Schloss Schney unter der Leitung von Historiker Jens Crueger nach. Mit Jugendoffizier Dhany Sahm und rund 20 engagierten Jugendlichen diskutierte der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz über die allgemeine Sicherheitslage und den neuen Wehrdienst in Deutschland.

Die Themen der Diskussion reichten von der Verbindlichkeit der NATO-Beistandsverpflichtung im Bündnisfall, über die Möglichkeiten für Menschen ohne deutschen Pass, Teil der Bundeswehr zu werden, bis hin zur Rolle Deutschlands im Hinblick auf den Nahostkonflikt.

„Wir sind Teil der Nato“, betonte der SPD-Abgeordnete. „Deutschland hat in Europa aufgrund seiner Größe und seiner Wirtschaftsmacht auch eine besondere Verantwortung, der wir gerecht werden müssen. Wir müssen das zur Verfügung stellen, was das Bündnis von uns erwartet: Das ist die Aufstockung der Bundeswehr auf 260.000 aktive Soldatinnen und Soldaten und 200.000 Soldaten in der Reserve.“

Das zwinge die Bundeswehr zum Handeln, so Andreas Schwarz weiter: „Wir reagieren jetzt mit einem Angebot der Freiwilligkeit, dem Wehrdienst. Es geht darum, in Erfahrung zu bringen, wer überhaupt zum Wehrdienst herangezogen werden kann. Eine Wehrpflicht, wie wir sie früher hatten, wäre gar nicht umsetzbar.“

Auch die Rolle der Sozialen Medien für künftige Konflikte sowie die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland wurde im Seminar angesprochen.

Die Jugendlichen bewerteten insbesondere die Rolle der Sozialen Medien sehr kritisch. Ein weiter gefasster Friedensbegriff mit Phänomenen wie Hate Speech, aber auch manipulativen Fake News ist aus ihrer Sicht nicht vereinbar. Die Social Media-Plattformen, deren Algorithmen Emotionen wie Wut besonders bevorzugen, wurden daher als Bedrohung für eine friedliche Gesellschaft beurteilt.

Zum Abschluss der Diskussion fand der Bundestagsabgeordnete klare Worte: „Die intensive Debatte hat gezeigt: Junge Menschen haben klare Vorstellungen und stellen die richtigen Fragen, wenn es um Sicherheit und Frieden geht. Ich denke, unser Land ist es auf jeden Fall wert, dass man sich hier einbringt und bereit ist, Zeit zu opfern für das, was uns ausmacht – Frieden, Freiheit und Demokratie. Danke an das Jugendforum Coburg und die interessierten Jugendlichen! Es war spannend, ihre Perspektiven zu hören und gemeinsam ins Gespräch zu kommen“, so Andreas Schwarz.